Mittlerweile dürfte es sich in der Gemeinde Oberkrämer und darüber hinaus herumgesprochen haben, dass das Schloss Schwante neue Eigentümer hat. Was sich sicherlich noch nicht bei allen herumgesprochen hat, sind die aktuellen Informationen rund um die Grunddienstbarkeiten, die mit dem Verkauf des Schlosses und dessen Park einhergehen. Diese sind im Grundbuch festgehalten und vertraglich mit den Eigentümern abgeschlossen und folglich nicht für jedermann zugänglich. Selbst als Gemeindevertreter ist es schwer, an entscheidungsrelevante Informationen zu kommen. Es werden in der Öffentlichkeit selektiv Abschnitte aus Verträgen und Grundbuch kommuniziert und Kompromissvorschläge durch undurchschaubare Absprachen zwischen einzelnen Protagonisten geschaffen.

Am 29.07.2019 fand die Ortsbeiratssitzung in Schwante statt, die einen Tagesordnungspunkt zu „Informationen über Schloss Schwante“ enthielt. Um die 40 Gäste nahmen, neben den Ortsbeiratsmitgliedern, teil. Ein Novum, was die Brisanz der Thematik für den Ortsteil und die Gemeinde verdeutlicht. Auch die neuen Eigentümer des Schlosses waren anwesend. Nachdem der Ortsvorsteher von Schwante alle Anwesenden über seinen aktuellen Stand zum Schloss informiert und einen von ihm dargestellten Kompromissvorschlag vorgestellt hat, war die Diskussionsrunde eröffnet. Es wurde deutlich, dass er mit diesem „Kompromiss“ schnellstmöglich Nägel mit Köpfen machen wollte. Andere Meinungen, kritische Nachfragen und unliebsame Äußerungen waren nicht erwünscht und wurden teilweise harsch abgebürstet. Dank anderer Ortsbeiratsmitglieder und Gäste konnte die aufgebrachte Stimmung um das eine und andere Mal wieder etwas eingefangen werden. Ein Lichtblick waren auch die neuen Eigentümer des Schlosses. Diese erläuterten ihre Sicht der Dinge und ihre Pläne mit dem Schloss und dem Schlossparkareal. Ihr Interesse an der Schlossentwicklung als Wohn- und Arbeitsstätte wurde sowohl inhaltlich als auch geografisch nachvollziehbar für alle Anwesenden dargestellt und wohlwollend aufgenommen. Die neue angedachte Wegführung ist, sofern sie so umgesetzt wird, eine gangbare Alternative zum bestehenden Schlossweg. Weitere Klärungspunkte sind nach der Auffassung vieler Anwesenden die Streuobstwiese und der Spielplatz für unsere Kleinsten. Hier gilt es noch adäquate Lösungen zu finden. In der Gemeindevertretung und gemeinsam mit der Eigentümerfamilie. Dies bedarf jedoch zwingend einer besseren Informationspolitik seitens einzelner Akteure der Gemeindevertretung und der Gemeindeverwaltung. Absprachen im stillen Kämmerlein sind nicht zielführend und am Bürger vorbei. Um es sinngemäß mit den Worten eines Sitzungsgastes zu sagen, bedürfte es keiner Bürgerinitiative, wenn alle gewählten Gemeindevertreter und Ortsbeiratsmitglieder ein Ohr für die Belange der BewohnerInnen in ihren Ortsteilen hätten. Wir möchten Klarheit und Transparenz für alle Entscheidungen der Gemeindevertretung. Wenn es sich abzeichnet, dass Themen die Belange vieler berühren, müssen diese offen angesprochen werden und es muss ein direkter Austausch beginnen.

Die Gemeindeverwaltung und die Gemeindevertretung müssen zeitnah und umfassend informieren, um Informationsdefizite zu vermeiden. Hier sind weitere Absprachen zur Thematik mit den Eigentümern und Fraktionen erforderlich.

Dafür setzen wir uns als SPD ein.